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Fachartikel erschienen in der Forstzeitung dezEMBER 2023

Wie wird die Feuchte von Biomasse gemessen?

Biomasse, als nachwachsender Brennstoff, ist heute unverzichtbar für die Energiegewinnung. Professionelle Feuchtemessung sichert die Qualität des wertvollen Rohstoffs, denn der Wassergehalt bestimmt maßgeblich den Brennwert. Der Wassergehalt hat außerdem Einfluss auf die Lagerfähigkeit, die freiwerdenden Emissionen, die Asche und die Schüttdichte.

Welche praxisrelevanten Messmethoden sich zur Bestimmung des Wassergehaltes von Biomasse eignen, beantwortet das nach EN/ISO 17025 akkreditierte Prüflabor der Firma Schaller Messtechnik.

Messung im Labor
Bei der Labormethode wird der Brennstoff im Trockenschrank nach DIN EN ISO 18134-2 für mindestens 12 Stunden bei einer definierten Temperatur getrocknet, bis der Brennstoff in seiner verbleibenden Restmasse konstant ist. Über den Masseverlust durch die Ofentrocknung wird der Wassergehalt des Brennstoffs errechnet. Diese Methode kommt im akkreditierten Prüflabor zum Einsatz und dient meist als Referenz für Schnellmessverfahren. Aufgrund der hohen Komplexität ist diese Methode fehleranfällig. Außerdem ist zu beachten, dass nicht nur Wasser verdampft, sondern auch andere Inhaltsstoffe – wie beispielsweise Harze.

Elektrische Messverfahren
Elektrische Messverfahren sind sinnvolle Alternativen für eine wesentlich schnellere und dennoch akkurate Wassergehaltsbestimmung. In der Praxis ist eine schnelle Bestimmung des Wassergehalts von großem Vorteil.

Die beiden wichtigsten elektrischen Verfahren sind:

  • Leitwert basierende Verfahren

Bei dieser Methode wird das Messgut nicht verändert. Das Verfahren misst den Wassergehalt anhand des elektrischen Leitwertes, der bei höherem Wassergehalt steigt. Je mehr Wasser also vorhanden ist, desto mehr Leitfähigkeit entsteht und der elektrische Widerstand sinkt. Diese Messung geschieht sehr schnell, da nur die Sonde in Kontakt mit der Biomasse gebracht werden muss. Der Leitwert ist allerdings stark temperaturabhängig. Daher ist es notwendig, eine genaue und korrekte Temperaturkompensation des Messergebnisses vorzunehmen.

  • Dielektrische Verfahren

Bei den dielektrischen Verfahren wird der Wassergehalt über eine Messung der namensgebenden Dielektrizitätskonstanten von Wasser in der Biomasse errechnet. Durch die Einstrahlung der Messfrequenz in das Material ist es möglich, größere Mengen von Biomasse zu analysieren. Zudem ist das Verfahren weniger temperaturabhängig als die Leitwert-Methode.

Conclusio

Jedes der beschriebenen Messverfahren hat seine Vor- und Nachteile. Entscheidend ist die korrekte und professionelle Anwendung. Die Messung im Labor benötigt sehr viel Expertise – bei den Schnellmessverfahren ist diese Expertise bereits im Messgerät verpackt. Die Labormessung sollte für alle Hersteller von Feuchtemessgeräten die Referenzmethode sein. Deshalb empfiehlt es sich bei Messgeräten auf die Normen zu achten. Diese garantieren, dass ein standardisiertes Messverfahren zu Grunde liegt und dadurch Vergleiche möglich sind.

Akkreditiertes Prüflabor 

humimeter-Geräte im Bereich Biomasse

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